Psychotherapie hochbegabter Erwachsener

Besonderheiten in der psychotherapeutischen Behandlung

Psychotherapie bei HochbegabungDie Hochbegabung stellt bei Betroffenen einen wesentlichen Aspekt des Selbstkonzeptes dar, der auch in einer Psychotherapie Berücksichtigung finden muss. Auffälliges Verhalten hochbegabter Menschen resultiert oft aus Anpassungsschwierigkeiten in einer als unpassend erlebten Umgebung. 

Werden die persönlichkeitsimmanenten Besonderheiten Hochbegabter in der Therapie nicht berücksichtigt, erleben diese Menschen selbst in dem geschützten Setting einer Therapie, das vor allem korrigierende Erfahrungen im Vergleich zum Alltag ermöglichen soll, erneut ein Nicht-gesehen-Werden in einem wesentlichen Teil ihrer Identität (Stark, S. (2024). Hochbegabte Erwachsene in der Verhaltenstherapie. Kohlhammer.). Damit ist ein wichtiger Wirkfaktor von Psychotherapie nicht gegeben und die Behandlung kann nur schwer zum Erfolg führen. Es entstehen statt dessen Missverständnisse und Frustrationen auf beiden Seiten und es kommt zu Therapieabbrüchen.

Werden typische hochbegabungsimmanente Aspekte fälschlicherweise pathologisiert (vgl. Einfach typisch?), wird beim Patienten das Gefühl des „Andersseins“ zusätzlich verstärkt und dysfunktionale Copingstrategien (wie z.B. sich anzupassen) unwissentlich gefördert, anstatt alternative Bewältigungsstrategien zu erarbeiten.

Das Erkennen der eigenen Hochbegabung ist zentral für die Aussöhnung mit sich selbst und die Entwicklung eines stabilen Selbstwertgefühls (Schwiebert, A. (2015). Kluge Köpfe, krumme Wege?: Wie Hochbegabte den passenden Berufsweg finden. Junfermann Verlag.).

Es ist daher wichtig, dass Therapeuten Kenntnisse und Erfahrungen mit Hochbegabung haben und dies in einer Psychotherapie Berücksichtigung findet.

Weitere Literatur zum Thema auf der Link-Seite.

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