Hochbegabte sind….Idealisten

Felix hatte schon früh beschlossen, Lehrer zu werden. Schon als er selbst noch in der Schule war, dachte er darüber nach, was man besser machen könnte – und da viel ihm eine Menge ein!

So schlug er sich – Langeweile und Genervtheit trotzend – bis zum Abitur durch und studierte Mathe und Geschichte auf Lehramt. Er hatte sich bewußt für diese von den meisten Schülern verhassten Fächer entschieden, denn er liebt Herausforderungen.

Das Studium an sich war schon eine Herausforderung: entgegen seiner Hoffnungen setzten sich Langeweile und Genervtheit fort. Insbesondere beim Referendariat hieß es „Zähne zusammenbeißen“ – aber er motivierte sich selbst mit dem Gedanken: „Ich werde es besser machen. Ich werde einen guten Unterricht machen. Meine Schüler werden mit Freude und Begeisterung zu meinem Unterricht kommen!“ Und so schloss er auch dies erfolgreich ab und wurde Lehrer.

Nun sind drei Jahre vergangen und Felix ist zutiefst desillusioniert. Er verbringt viel Zeit mit ihm sinnlos erscheinenden Tätigkeiten, kämpft erfolglos gegen desinteressierte Eltern und Kollegen und steckt so tief im Bildungssystem drin, dass ihm die Unzulänglichkeiten und Ressourcenvergeudung noch deutlicher vor Augen ist.

Von seinem inneren Bild von einem gutem Lehrer ist er Lichtjahre entfernt, fühlt sich gefangen in Strukturen, die er nicht ändern kann und weiß nicht mehr, was er mit seinem Leben anfangen soll. Er steckt in einer tiefen Sinnkrise.

Felix ist hochbegabt und ein Idealist.

Bild von StockSnap auf Pixabay

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