Diagnostische Tests bei Hochbegabung

Was zu beachten ist

Diagnostischer Test
Bild von Andreas Breitling auf Pixabay

Ein Mensch mit Hochbegabung hat in einem psychologischen Leistungstest, dem IQ-Test, einen Wert erreicht, den nur 2% der Bevölkerung schaffen. Der Wert liegt zwei Standardabweichungen oberhalb des Mittelwertes. 

Dieser Menschen unterscheidet sich also erheblich von der Durchschnittsbevölkerung bezogen auf die Funktion des Gehirns.

Wenn sich ein Mensch wegen psychischer Probleme in psychiatrische oder psychotherapeutische Behandlung begibt, werden üblicherweise diagnostische Tests durchgeführt (z.B. auf ADHS, Angststörungen oder Persönlichkeitsstörungen).
Bei einem Menschen mit Hochbegabung wird man möglicherweise auch in diesen Tests feststellen, dass er nicht durchschnittlich abschneidet, also nicht so abschneidet wie die Normalbevölkerung.

Cut-off wird oft erreicht

Menschen mit Hochbegabung erreichen daher in psychologisch-diagnostischen Tests häufig den sogenannten „Cut-off“, das heißt den Wert, der nicht mehr durchschnittlich ist – womit sich nur bestätigt, was wir schon wissen: Menschen mit Hochbegabung unterscheiden sich von der Durchschnittsbevölkerung. Es bedeutet aber nicht zwingend, dass der Mensch psychisch krank ist.

Vorsicht Fehldiagnosen!

Erreicht ein Mensch mit Hochbegabung in einem psychologisch-diagnostischen Test den Cut-off, so kann dies auch Ausdruck der hochbegabungs-typischen Besonderheit seit. Für die Stellung einer Diagnose ist die Aussagekraft solcher Tests sehr kritisch zu bewerten.

Für Menschen mit einer Intelligenzminderung (IQ < 70) gilt übrigens auch, dass nur 2% der Bevölkerung ähnliche IQ-Werte erreichen und der Wert zwei Standardabweichungen vom Mittelwert entfernt liegt. Wie würde man die Aussagekraft eines diagnostischen Tests bei einem Menschen mit Intelligenzminderung bewerten?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert